AUSFLUGSTIPP | Märchensommer in Poysbrunn

Ich weiß, was wir letzten Sommer getan haben. 
Und wir haben es wieder getan.
Und es war wieder grandios. Hugga Hagga Hey!
Ihr wollt mehr wissen, gebt es zu!
Warum redet ein Bär über Shakira und warum hat ein Pocahontas-Fan Kuddelmuddel?
Beim Märchensommer in Poysbrunn in Niederösterreich geschehen jeden Sommer neue Wunder.
Seit 2008 gibt es den Märchensommer nun schon. Jedes Jahr wird ein neues Märchen erfunden oder eine bekannte Geschichte neu bearbeitet und vom gesamten Team gemeinsam entwickelt. Bei diesem Wandermärchentheater erleben Kinder und Erwachsene eine Welt und Figuren, die einen total in die Geschichte mitreißen. Man schmunzelt, man fiebert mit, man wartet gespannt, was passiert und wie die Geschichte endet. Und alle gemeinsam tragen durch ihre Mithilfe dazu bei, dass ein Happy End möglich wird. Auf dieser kleinen Fantasiereise taucht man ein und es ist um einen geschehen.
Einige von euch können sich vielleicht erinnern, dass es 
im April ein tolles Gewinnspiel gab, bei dem ich mit einer unglaublich schönen Illustration - einem Wimmelbild - von miss.anonymus unterstützt wurde. Gemeinsam mit der glücklichen Gewinnerin der Karten und ihrer Tochter haben wir nun das diesjährige Stück „Das Dschungelbuch - neu gebrüllt“ erlebt. 


Das geniale und spannende ist, dass man sich bereits beim Eingang vom Schloss Poysbrunn, wo das ganze Spektakel stattfindet, für eine Figur entscheidet, die man - nach einer gemeinsamen Anfangsszene - weiter auf ihrem Weg begleitet. Diese 3 Figuren und somit alle 3 Geschichten sind altersgemäß toll angepasst. Neben der Wolfsmutter Raksha (ab 4 Jahren) und Baghira (ab 6 Jahren) gab es auch Balu (ab 8 Jahren), mit dem wir mitgegangen sind. Die Kinder waren voll begeistert.
Die erste Szene fand für alle im Schlossgarten statt. Sofort waren wir vom Bühnenbild verzaubert. Es war sofort eine angenehme Stimmung und wir waren gleich gefesselt. Mogli wird in diesem Stück als Mädchen dargestellt und gemeinsam mit ihrem Bärenfreund Balu und dem schwarzen Panther Baghira erlebt sie viele Dschungelabenteuer und ist fest davon überzeugt, ein Wolfskind zu sein. Doch nicht alle Tiere mögen Mogli. Für Tiger Shir Khan ist Mogli pure Beute und Affenkönig King will von ihr unbedingt „das rote Blume“. Als Mogli eines Tages von den Affen entführt wird, steht für Raksha, Balu und Baghira fest, dass sie sie retten müssen. Dabei gibt es eine große Überraschung für Mogli, die ihr Leben für immer verändern wird.




Auf dieser Rettungsmission Balu zu helfen, war ein spannendes Abenteuer. Die Mädels waren total in Bann gezogen von den Figuren, vom Abstecher in Shir Khans Höhle und von all den anderen bunten, schillernden Eindrücken. Dass später eine total geniale Überraschung auf sie wartete, wussten sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Die Geschichte von „Das Dschungelbuch - neu gebrüllt“ kennt man ja schon zum Teil, doch dem Märchensommer-Team ist es wieder supergut gelungen, den Figuren ganz spezielle Charakter- und Wesenszüge zu verleihen und dem Klassiker neues Leben zu geben. 

Ein Happy End? Na klar, keine Sorge! Es war echt toll, wieder dabei zu sein, wir hören die Musik rauf und runter und unser aller Favorit ist eindeutig „Hugga Hagga Hey!“ von King!


Nun muss ich euch natürlich noch verraten, was das allerallercoolste bei unsrem diesjährigen Besuch war: Nach der Aufführung durften wir mit den Darstellern von Balu (Christian Kohlhofer) und Mogli (Patrizia Leitsoni) Interviews machen. Ihr hättet mal die Augen der Kids sehen müssen, als wir ihnen das erzählt haben!! Noch dazu ist das Gewinner-Kind ein riesengroßer Bärenfan! Alle zusammen haben wir also, ganz gemütlich in Shir Khans Höhle, die beiden interviewt.

Was dabei rausgekommen ist und wo Shakira und Pocahontas vorkommen, lest ihr hier:
Es ist sehr cool, denn die Rollen sind sehr unterschiedlich geschrieben. Bei einigen Stücken weiß die Autorin bei gewissen Leuten schon, wer welche Rolle spielt und es ist so super, wie sie schreibt und dass die Figuren einfach so individuell sind. Der Probenprozess ist cool, weil man da wirklich Zeit hat, die Figuren zu finden und den Charakter anzupassen. Es ist immer eine große Herausforderung, zu schauen, dass die Figuren unterschiedlich sind und dass es nicht immer das gleiche ist. Diese Herausforderung macht total Spaß. Ich bin zum Beispiel ein Schauspieler, als wir über Balu gesprochen haben, ich hatte noch gar kein Bild von der Figur, wie er sich etwa bewegt und wie der Körper ist, aber wenn du zu proben beginnst.. oder oft machen die Kostüme extrem viel aus, dann läuft es schon. Bei Balu haben wir geschaut, ob er viel oder wenig Körperspannung hat und die Regisseurin meinte dann: er ist zu cool für Spannung.

Wie bist du zum Märchensommer gekommen?
Durch ein Casting. Vor 8 Jahren wurde das Stück „Anamey! – Der Ruf der Indianer“ gemacht und da war ausgeschrieben, dass sie einen nordamerikanischen Indianerjungen suchen. Ich bin hingegangen und habe die Rolle bekommen. Natürlich war auch Glück im Spiel, denn für die Rolle von Matu, dem Indianerjungen, wurde ein dunkler Typ gesucht.

Wie hast du dich auf deine Rolle als Balu vorbereitet?
Also es gibt einen Rapper, der irgendwie „zu cool für Spannung“ ist. Die Regisseurin hat gesagt, ich soll ihn mir mal genauer ansehen, da kann ich mir etwas abschauen. Er ist total cool und zu cool für cool. Vieles ist einfach durchs Üben, Durchspielen, Proben entstanden, dadurch kommt man in die Rolle rein.

Und so Sachen wie „Shakira“, war das geplant? (Anm.: Balu „verspricht“ sich ein paar Mal und sagt Shakira statt Shir Khan)
Das war mir ein großes Anliegen, Popzitate oder so mache ich sehr gerne. Es ist total lustig, weil viele Kinder Shakira nicht kennen, aber sie finden es trotzdem witzig, weil einfach das Wort verdreht ist. Erwachsene finden den Witz halt schon cool.

Welche Geschichte oder welches Märchen hast du am liebsten oder hattest du in deiner Kindheit am liebsten?
Also ich fand immer Peter Pan cool. Das ist eine tolle Geschichte, von dem Jungen, der nie erwachsen werden will. 

Wenn du wählen könntest, in welche Rolle bzw. in welchen Menschen würdest du dich gerne einen Tag versetzen?
Also Peter Pan habe ich ja schon gespielt. Mir fällt gerade niemand besonderes ein, aber ich würde gerne mal einen bösen Menschen spielen, weil ich es sehr spannend finde. Denn als Schauspieler versucht man ja, den Charakter von den Figuren zu erforschen und bei einer bösen Figur ist es spannend, zu erforschen, warum jemand böse ist oder was einem passiert ist, dass man böse geworden ist. Ich möchte vielleicht einmal Scar von König der Löwen sein.


Patrizia Leitsoni (Mogli)

Mogli, wie oft kletterst du im Dschungel herum und wie oft bist du mit Balu zusammen? 
Also ich klettere sehr oft herum, das ist meine Lieblingsbeschäftigung. Mit Balu bin ich fast den ganzen Tag zusammen, wobei er ein bisschen lahm ist, ich bin schneller als er. Das würde er jetzt wahrscheinlich nicht zugeben, aber ich muss voll oft auf ihn warten, weil er so langsam ist. 

Du durftest beim Märchensommer bereits in Rollen wie die von Prinzessin Jasmin oder Dorli schlüpfen. Welche war bis jetzt die aufregendste oder lustigste? 
Das kann man gar nicht so genau sagen, weil jede Figur so anders ist und jede hat so ihre speziellen Facetten. Jasmin war total schön, sie ist eine Prinzessin im Orient, in einer anderen Welt, die einen besonderen Zauber auswirkt. Dorli war extrem lustig, weil sie zum Beispiel den Brillentick hatte, ihr ist ständig die Brille runtergerutscht, sie war ein kleiner Feldwebel. In der Rolle von Mogli schwitze ich jedenfalls am meisten, weil ich mich noch nie so extrem viel körperlich verausgabt habe. Schon am Anfang beim Fangen spielen, ständig auf die Hängebrücke rauf, runter. Diese Rolle ist also insofern am interessantesten, weil sie nicht „nur“ eine menschliche Figur ist, sondern weil man sich auch körperlich viel überlegen musste. 

Welche Szene findest du bei „Das Dschungelbuch - neu gebrüllt“ am besten? 
Die erste Szene im Garten, weil sie sehr viel erzählt. Am Anfang wird schon mal dargestellt, wie das Verhältnis von Balu und Baghira ist. Und es wird auch schon das große Drama gezeigt.. Mogli erfährt, dass sie ein Mensch ist. Es ist ein großer Streit mit Raksha, wo Mogli Mama anbrüllt, das ist sehr interessant, weil man viele Emotionen reinpacken kann. Und später ist dann natürlich die Begegnung mit ihrem Papa auch sehr schön, mit dem Lied, das liebe ich auch sehr, das ist sehr emotional. 

Was ist oder war in deiner Kindheit deine Lieblingsgeschichte oder dein Lieblingsmärchen? 
Ich habe sehr gerne „Hanni und Nanni“ und „Die fünf Freunde“ gelesen. Gar nicht so viele Märchen. Ich war totaler Enid Blyton Fan, Dolly habe ich auch gelesen, diese Bücher habe ich verschlungen. Und später dann Harry Potter. Mein erster Kinofilm war damals Pocahontas, ich kann mich noch gut erinnern, daraufhin musste ich auch eine Pocahontas-Barbie haben und die Blätter auf ihrem Kleid haben im Dunkeln sogar geleuchtet. 

Wie bist du zum Märchensommer gekommen? 
Als für 2016 „Aladin und die Wunderlampe – Neu erleuchtet“ am Programm stand, war ich beim Casting für Jasmin. In der ersten Runde habe ich einen Austropop-Klassiker gesungen und dazu auf der Gitarre gespielt. Als sie in der zweiten Runde schauen wollten, wie ich mit Aladin zusammen passe, musste ich ein Duett aus „HexMex“ vorbereiten. Schlussendlich habe ich die Rolle bekommen. 

Wie empfindet man es als Schauspieler, jedes Wochenende mit Kindern zu improvisieren und zu interagieren? Kinder sind ja immer sehr ehrlich.. 
Wenn man beim Stück mit den Leuten die verschiedenen Räume wechselt, kommt man natürlich viel mehr in Kontakt, weil man den gemeinsamen Weg hat, wo man sich unterhalten kann. Heuer ist das bei mir nicht so stark. Aber auch mit den Spielkindern ist es lustig, die überraschen einen auch immer wieder. Gestern hat ein Spielkind zu mir gesagt: dein Schwanz sieht gar nicht aus wie ein Schwanz, sondern wie ein Kuddelmuddel. Ich kann mich erinnern, bei „Alice im Wunderland – neu erträumt“, das werde ich glaube ich nie vergessen, da ist ein kleiner Bub am Ende der Vorstellung zu mir gekommen. Beim Unterschreiben stand er mit großen leuchtenden Augen da und sagte „ich werde dich nie vergessen“, das war so lieb und herzergreifend.
Hiermit möchten wir uns nochmal beim gesamtem Märchensommer-Team, und vor allem bei Balu und Mogli für die Interviews, bedanken. Es war ein grandioser Tag!


Nächstes Jahr steht „Schneewittchen - neu verzwergt“ am Plan und wir sind fix wieder dabei. Wer bis jetzt noch nie beim Märchensommer war, sollte sich das auf jeden Fall mal anschauen! Näheres und aktuelles findet ihr auf der 
Märchensommer Homepage!