Meine Verwandten, die Alpakas – Besuch am Alpakahof in Eichenbrunn

Dass Alpakas in den letzten Monaten immer mehr an Beliebtheit gewonnen haben liegt bestimmt nicht nur daran, dass sie nicht spucken, so wie man es ganz klischeemäßig von den „verwandten“ Lamas kennt 😉 (was übrigens auch nicht so ganz stimmt..)

Alpakas sind unglaublich liebenswerte und intelligente Tiere und entwickeln schon als Fohlen einen eigenen Charakter. Durch ihre zierlichere Form und das schöne, feine, gleichmäßige Fell wirken die südamerikanischen Neuweltkamele irgendwie viel knuffiger und so ist es kein Wunder, dass sich das Team rund um den Eichenbrunner Alpakahof - Familie Sauer (die ich zu meinen Verwandten zählen darf) - vor einigen Jahren in die Tiere verliebt hat.

Angefangen hat alles bei einem Adventmarkt, bei dem man Alpakas besichtigen konnte und bei dem in meiner Großcousine Ela der Traum entfacht wurde, selbst Alpakas zu besitzen. Und obwohl anfangs der Gedanke, einen Alpakahof zu führen, bei der Familie eher für Schmunzeln sorgte, waren im Sommerurlaub darauf alle bei einer Alpaka-Wanderung überzeugt von ihrer Idee.

Tatsächlich dauerte es dann „nur“ 1 Jahr bis Elas Traum Wirklichkeit wurde. Ein Platz war gefunden, Ställe, eine Hütte und ein Hofladen wurden erbaut, alle haben mit angepackt und mittlerweile haben 6 Weibchen- und 3 Männchen-Alpakas auch 2 große Weiden, also viel Freiraum, wo sie leben und sich austoben können. Die Tiere leben übrigens nach Geschlecht getrennt, denn die Weibchen sind die eigenen Mamas von den Männchen diese würden auch auf die eigene Mutter aufreiten, weil der Muttergeruch weg ist.

Als wir den Alpakahof im niederösterreichischen Eichenbrunn (ca. 1 Std. Auto-Fahrzeit von Wien entfernt) besuchten, haben wir eine Alpaka-Wanderung gebucht. Nach unserer Ankunft gab es erstmal eine super Einführung von Ela mit den wichtigsten Informationen. Also wie viele Alpakas gerade am Hof leben, wie alle heißen, ihre Charaktereigenschaften, allgemein das Leben der Alpakas.. es waren wirklich total spannende und auch lustige Fakten dabei.

Wusstet ihr zum Beispiel, dass Alpakas Fluchttiere sind? Also wenn sie sich bedroht fühlen, laufen sie in richtig hohem Tempo davon und man muss tatsächlich etwas aufpassen.. sie haben zwar keine Hufe wie Pferde oder Klauen wie Schafe oder Kühe, aber 2 ganz schön große Zehennägel.

Alpakas sind außerdem sehr reinliche Tiere und wählen ihre Kotplätze sehr sorgsam an wenigen Stellen aus. Das konnten wir bei der Weide, auf der die Weibchen leben, besonders gut erkennen.

Beim 1. Kennenlernen der Tiere durften wir die Mädels (so coole Namen übrigens: Francessca, Fiona, Amanda, Alice, Tante Dorli und Daisy) füttern, das war richtig cool und besonders toll für die Kinder – es war übrigens ein großer Alpaka-Fan mit 😊 die Jüngeren hatten dabei die Möglichkeit, die Tiere aus einer Schüssel essen zu lassen bzw. durfte man selbst entscheiden, ob man aus der Hand füttern und somit die Zunge etwas spüren wollte oder eben nicht.


Nach dem Füttern wurden die Jungs - Domingo, Andro und Fabio - bereit gemacht für die Wanderung. Jedes Alpaka bekam eine Leine zum Spazierengehen und es ging los. Wir gingen durch die Ortschaft spazieren, was die Tiere sehr gerne mögen.. man muss nur aufpassen, dass sie nicht anfangen, bei Sträuchern zu knabbern oder das Gras zu fressen, denn sonst bekommt man sie tatsächlich nur sehr schwer weg. Insgesamt waren wir ca 40 Minuten unterwegs, was für uns alle gut schaffbar war (mit dabei waren u.a. ein fast 2-jähriger, unsre 3-jährige und auch eine Schwangere).



Zurück beim Hof durften wir dann noch die Männchen füttern und auch ganz vorsichtig am Hals (!) streicheln. Wenn ihr euch übrigens die Fotos anschaut, bekommt ihr doch auch so richtig Lust, ihnen voll durch die Haare oben am Kopf durchzuwuscheln oder? Gebt es zu?! 😉 Das mögen die Alpakas allerdings (leider) gar nicht! Allgemein werden die Tiere nicht gerne berührt, die Ausnahme ist eben leicht am Hals. Jetzt im (Spät-) Sommer haben sie übrigens im Vergleich zu vor der Scherung sehr wenig Fell, es ist aber unglaublich wichtig, Alpakas zu scheren, denn sonst würden sie mit dem dicken Fell den Sommer nicht überleben, weil die Körpertemperatur extreeeem ansteigt und sie einen Hitzeschlag erleiden könnten.

Das geschorene Fell wird übrigens nach der Scherung nach Deutschland, Österreich oder auch nach Peru verschickt, wo unterschiedliche Produkte aus der Alpaka-Wolle hergestellt werden und dann fertig zum Hofladen zurückgeschickt werden. Ihr könnt zum Beispiel wunderschöne, bunte Kinderwesten, Fäustlinge für Kleinkinder, Handschuhe und Stirnbänder für Erwachsene und noch viel mehr Produkte erwerben. Es gibt übrigens auch einzigartige Holzprodukte vor Ort zu kaufen, der Tischler (in der Familie) macht’s persönlich!! 😊

Ich hoffe ihr merkt wie begeistert ich vom Alpakahof bin und dass ich ihn uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Dieser Familienbetrieb entstand aus einem großen Herzenswunsch heraus, der von einem „kleinen“ Teil meiner eigenen Großfamilie unterstützt und liebevoll auf die Beine gestellt wurde.

Ich bin echt stolz auf euch liebe Ela und bin froh, dass wir jetzt endlich mal da waren - die Alpakas gehören ja immerhin jetzt auch zur Familie 😉 Isi hat sich ja total in die Tiere verliebt und so lustige Meldungen von sich gegeben wie „ich will hier mal ganz lange Urlaub machen“, „können wir hier wohnen“, „ich will noch ganz oft herkommen“ bis hin zu „ich will nächstes Jahr meinen Geburtstag hier feiern“. Tja, auch das ist möglich, aber jetzt ist hier erst mal genug.. das gesamte Angebot der Familie Sauer dürft ihr nun selbst nachlesen:


ZUM EICHENBRUNNER ALPAKA-HOF